Zielgruppenarbeit


Früher war die Sache einfach: Wer Wald besaß lebte auf dem Land, besaß in der Regel noch einen landwirtschaftlichen Betrieb und war somit für den ebenfalls vor Ort lebenden Förster gut zu erreichen.
Doch die Zeiten haben sich geändert und damit auch die Struktur der Waldbesitzenden. Schon lange ist Waldbesitz keine reine Männerdomäne mehr und auch die Erreichbarkeit vor Ort ist nicht mehr immer gegeben. Mit unterschiedlichen Lebensweisen entsteht ein neues Verständnis von Waldbesitz und daher erfordert die Ansprache unterschiedlicher Waldbesitzerklientel auch unterschiedliche Vorgehensweisen. Wir stellen Ihnen hier die gängigsten Waldbesitzertypen vor.

 

Ländliche/Landwirtschaftliche Waldbesitzende

Ländliche/Landwirtschaftliche Waldbesitzende


Flächenmäßig haben landwirtschaftliche Waldbesitzer derzeit noch das größte Gewicht unter den Waldbesitzern.

Waldbedeutung
Für Waldbesitzer mit landwirtschaftlichem Hintergrund hat der Wald i.d.R. eine starke materielle und finanzielle Bedeutung als Einkommens- quelle, finanzielle Sicherheit sowie Brenn- und Bauholzlieferant. Hinzu kommen Aspekte wie (Familien-) Tradition oder soziale Anerkennung und Zugehörigkeit durch Waldbesitz.

Netzwerke
In der Regel verfügen die Waldbesitzer mit landwirtschaftlichem Hintergrund über gute Kontakte zu anderen Waldbesitzern, kennen Fördersysteme und die Stellen, bei denen Hilfestellungen und Angebote verschiedener Art in Anspruch genommen werden können. Über die traditionellen ländlichen Netzwerke (z.B. Stammtisch, Bauernverband, Landwirtschaftliches Wochenblatt, Ortsnachrichten) und persönliche Ansprache sind diese Waldbesitzer gut zu erreichen.

Herangehensweisen
Die Bewirtschaftung des Waldes ist meist fester Bestandteil im Jahresablauf und wird in der Regel selbst durchgeführt. Maschinen und sonstige Ausrüstung für die Waldbewirtschaftung sind entweder vorhanden oder werden geteilt und ausgeliehen (z.B. Maschinenringe).
Hinsichtlich der Art der Waldbewirtschaftung bestehen meist konkrete Vorstellungen. Diese Vorstellungen der Waldbesitzer sind oft von Traditionen und regionalen Verhaltensweisen (innerhalb der bestehenden Netzwerke) geprägt. Auf folgende Aussagen und Denkweisen können Sie bei Ihrer Arbeit stoßen, die es zu entkräften gilt:


'Das kann ich noch selbst – ich habe das immer schon allein gemacht.'

'Das haben meine Eltern schon so gemacht.'

'Ich lasse mir doch nichts vorschreiben.'

'Das ist schon immer unser Brotbaum.'

'Dann denken unsere Nachbarn doch, wir hätten es nötig, etwas zu verkaufen.'


Wenn Sie diese entkräften wollen, heißt das für Sie, sich mit Traditionen und alt hergebrachten Verhaltensweisen auseinanderzusetzen. Oft ist eine hohe Überzeugungsarbeit von Nöten. Manchmal hilft es, wenn Sie innerhalb einer ländlichen Gemeinschaft Meinungsführer für sich und Ihre Arbeit gewinnen können. Suchen Sie sich allgemein akzeptierte und anerkannte Partner als Multiplikatoren und Fürsprecher Ihrer Arbeit.

Urbane/städtische/nichtbäuerliche Waldbesitzende

Urbane/städtische/nichtbäuerliche Waldbesitzende

 

„Urbane Waldbesitzer“ ist der Sammelbegriff für eine wachsende Gruppe an Waldbesitzern, die nicht mehr in der Landwirtschaft verwurzelt sind. Teilweise sind diese Waldbesitzer noch in der Landwirtschaft aufgewachsen, sie gehen jedoch prinzipiell einem Beruf außerhalb der Land- und Forstwirtschaft nach. Der Begriff „urban“ gibt vor allem Aufschluss über den eher städtisch geprägten Lebensstil dieser Waldbesitzer. Ihr Wohnort kann sowohl auf dem Land, als auch in der Stadt, nahe oder in großer Entfernung zum Waldbesitz liegen. Man geht davon aus, dass etwa 40-50% der Privatwaldfläche im Besitz von nichtbäuerlichen Waldbesitzern ist.

Waldbedeutung

Urbane Waldbesitzer erarbeiten ihr Einkommen aus Berufen außerhalb der Land- und Forstwirtschaft. Waldbesitz spielt somit zur Einkommenssicherung eine eher untergeordnete Rolle, Gewinne aus Holzverkauf können jedoch ein interessantes Zubrot bedeuten.
Die Bedeutung von Waldbesitz basiert oft auf immateriellen Motiven. Der eigene Wald ist als Bestandteil der Familientradition, als Lebensraum und Naturkulisse wertvoll. Der eigene Wald ist Raum zur Selbstbestätigung in dem sich der Eigentümer kreativ, planerisch und körperlich verwirk- licht. Waldbesitz wird zum Gegenpol eines oft als stressig empfundenen eintönigen Arbeitsalltags.
Wald wird zum Türöffner zu sozialen Netzwerken oder stiftet Sinn über seinen Nutzen für das Gemeinwohl („mein Wald liefert frische Luft“).
In einigen Fällen hat der Wald auch keinerlei Bedeutung für seinen Eigentümer. Holzernte findet nicht statt, der Wald ist weit entfernt vom aktuellen Wohnort. Eine Auseinandersetzung mit Wald und Forstwirtschaft findet nicht statt. Ein Verkauf wurde bislang nicht eingeleitet, da familiärer Druck, Zeitmangel oder ähnliches dies verhindert haben.

Herangehensweisen

Waldbesitz steht oft in zeitlich - räumlicher Konkurrenz zu Familie, Beruf und Alltagsgestaltung der Waldbesitzer. Teilweise findet deshalb keine regelmäßige Auseinandersetzung mit dem Waldei- gentum statt. Gründe dafür können auch fehlen- de Zeit für den Wald und mangelnde forstliche Kenntnisse sein. Den Waldbesitzern fehlen dann oft Routinen, Erfahrungen und persönliche Sicherheit im Umgang mit Forstwirtschaft. Forstliche Hintergründe müssen grundlegend erklärt werden, ohne dass Sie dabei fachliches Wissen voraussetzen.
Hier einige Tipps für Sie, die im Beratungsgespräch mit bislang „unerfahrenen“ Waldbesitzern und Waldbesitzerinnen helfen:
 

  • Fragen Sie den Waldbesitzer, welche Vorstellungen er von seinem Wald und dessen Zukunft hat.
  • Klären Sie, welche Erfahrungen und welches Wissen beim Waldbesitzer bestehen.
  • Fragen Sie nach, wo sich der Waldbesitzer bislang informiert hat.
  • Erklären Sie Fachbegriffe und forstliche Maßnahmen. Zeigen Sie zur Erklärung (Wald-)Bilder.
  • Erklären Sie, warum Sie forstliche Maßnahmen vorschlagen und wie sich diese auswirken.
  • Fragen Sie regelmäßig, ob noch Informationsbedarf besteht.
  • Erkundigen Sie sich immer wieder, ob Ihre Vorschläge den Anliegen und Vorstellungen Ihres Gegenübers entsprechen.
  • Geben Sie dem Waldbesitzer Materialien und Informationen an die Hand, wo er sich zusätzlich informieren kann (z.B. Flyer, Webseiten).


Waldbesitzer, die ihr Eigentum als Hobby oder als Ort des Ausgleichs sehen, verbringen oft viel Zeit mit ihrem Wald. Meist bestehen dann konkrete Vorstellungen, wie ihr Waldbesitz gestaltet werden soll. Arbeiten werden teilweise selbst übernommen.

Vernetzung und Erreichbarkeit

Waldbesitzern, die nicht aus dem ländlichen Sozialgefüge kommen, fehlt oft eine Vernetzung mit anderen Waldbesitzern vor Ort. Ansprechpartner und Angebote sind teilweise nicht bekannt. Als erster Ansprechpartner wird oft das Rathaus oder Landratsamt genutzt, als erste Informationsquelle das Internet
Um die Waldbesitzer zu erreichen, müssen deren Wahrnehmungs- und Aufmerksamkeitsräume genutzt werden. Bestücken Sie die Orte, an denen Zeit verbracht wird mit Informationsmaterial (z.B. Flyer in Warteräumen, Behörden, an Pinnwänden in Einkaufszentren).

Auf Grund ihrer beruflichen Bindung kommen den Waldbesitzern vor allem Veranstaltungsangebote am Abend und Wochenende entgegen.

Ein professionell gestalteter Internetauftritt ist wichtig, um die Zielgruppe zu erreichen. Für Ihre Erreichbarkeit sind neben dem Telefon / Handy vor allem elektronische Kanäle wie E-Mail oder Messenger-Dienste wie „WhatsApp“ wertvoll. Über Print- und Onlineausgaben von Zeitungen sowie über Soziale Medien, erreichen Sie Waldbesitzer innerhalb und außerhalb der Landkreisgrenzen.

Machen Sie auf sich aufmerksam, z.B. durch ein Waldfest, Ihre Präsenz auf einem Wochenmarkt, Sponsoring oder Aktionen für Kinder. Suchen Sie sich dazu Partner, Bewerben Sie Ihre Aktivitäten über Ihre Webpage, Newsletter, Gemeindeblätter und Informationskästen, Presse und soziale Medien.

Waldbesitzerinnen

Waldbesitzerinnen

 

Auswertungen der Waldbesitzerstatistik zeigen, dass es beispielsweise in Bayern über 40% Waldbesitzerinnen gibt. Damit sind Waldbesitzerinnen an 38,5% der privaten Waldfläche beteiligt (Allein- und Gemeinschaftseigentum). Immer öfter erben Frauen Wald. Waldbesitzerinnen sind im statistischen Durchschnitt etwas älter als männliche Waldbesitzer. So sind es oft die Frauen, die den Wald nach dem Tod des Ehemannes erben.

Waldbesitzerinnen sind im Vergleich zu ihren männlichen Kollegen deutlich seltener in forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen organisiert. Klar sichtbar wird dies in Mitgliederzahlen oder der Präsenz der Waldbesitzerinnen in Versammlungen.
 
Waldbedeutung
Bei den Waldbesitzerinnen spielen Waldarbeit, Waldbewirtschaftung und Wald als Einnahmequelle eine wichtige Rolle. Dennoch zeigen Praxiserfahrungen und geschlechterdifferenzierte Untersuchungen, dass Waldbesitzerinnen mit immateriellen und emotionalen Themen wie Waldnatur, Wald der Generationen, Familientradition, Heimat und Erholungsaspekten besser erreicht werden, als mit Forsttechnik und wirtschaftlichen Faktoren. Nichtsdestotrotz liegt das besondere Augenmerk vieler Waldbesitzerinnen auf Sicherheitsaspekten bei der Holzernte.

Während einige Waldbesitzerinnen Motorsägenkurse besuchen und selbst die Waldarbeit durchführen, ist die Arbeit für viele Frauen zu schwer, bzw. es fehlt ihnen die Zeit dazu (neben Beruf, Familie und Freizeitaktivitäten). Waldpflegeverträge kommen diesem Umstand entgegen, ebenso wie der thematische Fokus auf Wald-*Pflege*.

Vernetzung und Erreichbarkeit
Nach wie vor wird der Forstbereich eher als Männerdomäne gesehen. Die körperlich schwere Holzernte war früher meist Männersache. Dennoch waren die Frauen schon immer bei der Waldar- beit präsent, sei es als Pflanzfrauen, beim Rücken der Äste, beim Brennholzlesen oder Einholen von Streu und Reisig. Die traditionelle Rollenverteilung zwischen den Geschlechtern erschwert den Wald- besitzerinnen oft die Akzeptanz von außen und ein selbstbewusstes Auftreten. Waldbesitzerversammlungen und sonstige forstliche Veranstaltungen, in denen sich „frau“ unter der starken Präsenz von Männern wie ein Exot oder sogar Eindringling fühlt, verunsichern oft - anstatt zur Teilnahme anzuregen.

Motivieren Sie Waldbesitzerinnen gezielt, an Versammlungen und sonstigen Veranstaltungen teilzunehmen. Kleine Aktionen für Waldbesitzerinnen und deren ausdrückliche Einladung per Anschreiben und Presse erhöhen zusätzlich die Teilnahme. Eine Frau in der Vorstandschaft oder die Beschäftigung einer Försterin können ebenfalls ermutigend und motivierend wirken.

Extrawurst?
In Sachen Waldbesitzerinnen geht es darum, dass zuerst vorhandene Hürden abgebaut und Einstiege in die Forstbranche erleichtert werden. Danach können beide – Waldbesitzerinnen und Waldbesitzer – gemeinsam weiter betreut werden. Dazu gehört die gleichberechtigte Ansprache von Waldbesitzerinnen sowohl im mündlichen, als auch im schriftlichen Kontakt.

Tipps zur verstärkten Ansprache und Einbindung von Waldbesitzerinnen

  • Achten Sie bei Ihrer Kommunikation auf Bildmaterial mit beiden Geschlechtern (z.B. Webpage, Flyer).
  • Sprechen Sie bei der Beratung von Ehepaaren bzw. Erbengemeinschaften gleichermaßen mit beiden Geschlechtern, auch wenn einer von beiden vordergründig als Gesprächsführer auftritt.
  • Laden Sie zu Veranstaltungen beide Ehepartner ein – binden Sie das Wort „Waldbesitzerinnen“ in den Einladungstext und die Begrüßung ein.
  • Laden Sie Waldbesitzerinnen zu eigenen Waldbesitzerinnen-Formaten ein, z.B. Waldbesitzerinnen- Führung, Waldbesitzerinnen-Tag, Waldbesitzerinnen-Treff.
  • Gewinnen Sie eine zentrale Ansprechpartnerin für Waldbesitzerinnen, z.B. eigene Försterin.
Walderben

Walderben

Statistisch gesehen gibt es jede Stunde mindestens einen neuen Waldbesitzer. In den kommenden Jahren bzw. nahen Jahrzehnten ist deutschlandweit mit einer Welle an alters- und sterbebedingten Waldbesitzwechseln zu rechnen, vor allem mit Blick auf die geburtenstarke Generation der „Baby-Boomer“ (Geburtsjahrgänge 1950 – 1965). In der Bevölkerung besteht somit ein hoher Anteil an möglichen künftigen Waldbesitzern, es handelt sich hierbei um eine Zielgruppe potenzieller künftiger Mitglieder und Kunden.

Vernetzung - Erreichbarkeit
Sie werden diese potenziellen künftigen Mitglieder sowohl im näheren ländlichen Umfeld finden, als auch unter der eher städtisch geprägten Bevölkerung. Gemeinsam ist der Zielgruppe der Walderben bzw. „neuen“ Waldbesitzer vor allem das Merkmal „kurze Dauer des Waldbesitzes“. Ansonsten finden sich darunter Waldbesitzer mit unterschiedlichem forstlichem Wissensstand, unterschiedlicher beruflicher Orientierung und verschiedensten Motiven und Einstellungen zu Wald und Waldbesitz.

Das Besondere ist die Orientierungsphase, die zum Zeitpunkt des Walderbes / der Besitzübernahme durchlaufen wird. Es handelt sich hierbei v.a. um die Zeit bis etwa ein Jahr nach Erbe des Waldes. Während dieser Zeit wird angenommen, dass Waldbesitzer besonders offen sind für Information bzw. sich selbst auf der Suche danach befinden. Besonders mit Blick auf nichtbäuerliche Waldbesitzer ist es sinnvoll, diese Zeit für gezielte Informations- und Öffentlichkeitsarbeit zu nutzen.

Für Sie als Ansprechpartner ist es in Bezug auf „neue“ Waldbesitzer besonders wichtig, einen breiten Bekanntheitsgrad und ein gutes Image zu haben. Pressearbeit, Veranstaltungen und Präsenz in der Öffentlichkeit helfen Ihnen hierbei.
Zusätzlich können Sie Projekte starten, welche sich gezielt an die Waldbesitzer von morgen richten, beispielsweise Führungen für Waldbesitzer und deren Nachfolger oder Aktionen mit Kindern und Jugendlichen. Zielführend können auch Veranstaltungen zum Thema „Wald erben und vererben“ sein, mit Informationen sowohl für die Vererber als auch die künftigen Waldbesitzer. Bei Terminen mit Waldbesitzern können Sie gezielt vorschlagen, den späteren Nachfolger mitzubringen.

Kleinstwaldbesitzer

Kleinstwaldbesitzer

Eine große Zahl an Waldbesitzern verfügt über sehr kleine Flächen. Rund 50% der privaten Waldbesitze entsprechen laut BWI 3 der Eigentumsgrößenklasse von bis zu 20 ha, die Hälfte davon liegt unter 5 ha. Die durchschnittliche Privatwaldbesitzgröße in Deutschland (bei 2 Millionen Waldeigentümern) liegt bei 2,4 ha. Die Flächengrößen sind mit darüber entscheidend, wie die Waldbesitzer ihren Flächen gegenüberstehen, welche Erwartungen und Probleme daran geknüpft sind.

Waldbedeutung
Die Motive der Waldbesitzer gegenüber ihren Wäldern orientieren sich oft an Aspekten der sozialen Integration, des Eigentums oder der Familientradition. Im bäuerlichen Kleinstprivatwald lässt sich eine gesteigerte Bedeutung des Holzes zur Energiegewinnung feststellen. In letzter Folge kann die Auseinandersetzung mit dem Thema Waldbesitz völlig in den Hintergrund geraten.

Herangehensweisen und Hemmnisse

„Lohnt sich nicht...“ - bei Klein- und Kleinstflächen wirken sich verschiedene Hemmnisse unmittelbar auf die Bewirtschaftung der Waldflächen aus:
 

  • Unklare Grenzverhältnisse mit unklaren Eigentums- und Rechtsverhältnissen
  • Ungünstig geformte Besitzflächen
  • Schlechte Erschließung der Waldbestände
  • Je nach regionalen Gegebenheiten zusätzlich (starke) Besitzzersplitterung / Parzellierung
  • Kaum Möglichkeit maschineller Holzernte
  • Hohe Transaktionskosten bei der Holzernte
  • Geringe Motivation / Unsicherheiten der Eigentümer zur Holznutzung


Die Waldbewirtschaftung ist auf diesen Flächen oft zweitrangig, zumal erschwert. Nutzungsrückstände mit entsprechend hohem Vorratsaufbau sowie starke Pflegerückstände mit überalterten oder instabilen Beständen sind oft die Folge.

Vernetzung und Erreichbarkeit
Kleinstwaldbesitzer sind in den forstwirtschaftlichen Zusammenschlüssen und bei Forstunternehmen unterrepräsentiert. Umgekehrt bedeutet die Be- wirtschaftung und Pflege kleiner Flächen für einen Zusammenschluss oder Dienstleister einen über- proportional erhöhten Aufwand, sofern es nicht gelingt, mehrere angrenzende Flächen zu bündeln.

Allgemein ist es im Rahmen der Öffentlichkeitsarbeit wichtig, auch Waldbesitzer kleiner Flächengrößen für die Themen Waldbewirtschaftung und Waldpflege zu motivieren. Es gilt gezielt aufzuzeigen, dass ein kleiner Wald nicht nur Arbeit, sondern auch Ertrag bringen kann und durch die Pflege des Waldes wichtige Leistungen für Gesellschaft und Umwelt erzielt werden.

Überwindung von Strukturhemmnissen im Kleinstprivatwald
Sie als Zusammenschluss können sich gemeinsam mit regionalen und lokalen Partnern an speziellen Kleinstprivatwald-Projekten beteiligen. Geeignete Partner hierfür können die Forstverwaltung, die Ämter für ländliche Entwicklung, verschiedene lokale Netzwerke und Multiplikatoren sein.
Als Zusammenschluss können Sie Waldbesitzern durch „Waldpflegeverträge“ eine sinnvolle Wertschöpfung ihres Besitzes ermöglichen. Waldpflegeverträge im Kleinstprivatwald sind allerdings meist erst dann wirtschaftlich rentabel, wenn durch Sammel-Akquisen mehrere Waldbesitzer in einem Gebiet dafür gewonnen werden können.

Gerade bei Projekten wie Waldflurbereinigungsverfahren, kann es zu Konflikten kommen. Einzelgespräche mit den jeweiligen Parteien helfen hier. Wenden Sie sich an befreundete Waldbesitzer, oder professionelle Vermittler (Mediatoren). Prinzipiell gilt es immer die individuelle Motivation am Waldbesitz abzufragen und in Beratungsgesprächen personenbezogene Lösungen zu erarbeiten.

In Gemeinschaftswäldern hingegen besteht diese Problematik nicht. Diese Sonderform des Zusammenschlusses (auch Waldgenossenschaft oder Waldgemeinschaft genannt) zeichnet sich durch gemeinschaftliche Bewirtschaftung in Form ideellen Eigentums aus und ist in Deutschland unterschiedlich oft verbreitet - stellenweise auch gar nicht. Meist blicken solche Betriebe auf eine lange Geschichte zurück und bedürfen einer hohen Identifikation der Waldbesitzer mit dem Betrieb.

 

Werbe- und Infomaterialien

Sie möchten gern die Mitglieder Ihres Forstwirtschaftlichen Zusammenschlusses über Waldnachfolge informieren? Sie möchten gezielt Waldbesitzerinnen ansprechen? Im Projekt KomSilva wurden zu diesen Themen Flyer erstellt, die Sie für Ihren Zusammenschluss nutzen und ändern können. Sie finden die Dateien hier zum Download:
 

 
Imageflyer FZW.pdfImageflyer FWZ.pptx

Flyer Waldbesitzerinnen.pdf
Flyer Waldbesitzerinnen.pptx

Flyer Wald geerbt - Was nun?.pdfFlyer Wald geerbt - Was nun?.pptx

Flyer Waldnachfolgeregelung.pdf
Flyer Waldnachfolgeregelung.pptx