Kalamitäten


Sie tragen klangvolle Namen wie Wiebke, Kyrill oder Friederieke - Stürme die Ihnen als Waldbesitzenden die Schweißperlen auf die Stirn treiben.
Windwurf, Borkenkäfer und Co. bezeichnet der Förster als Kalamität. Eine Kalamität ist ein Schadereignis mit dem Sie in Ihrem Wald umgehen müssen. Doch was ist zu tun, wenn die Kalamität in Ihrem Wald wirklich zuschlägt?

 


Die steigende Anzahl von Wetterextremen in den letzten Jahren und Jahrzehnten macht unserem Wald zu schaffen. Das vermehrte Auftreten von starken Herbst- oder Winterstürmen führt zu Windwurf, längere Dürreperioden im Sommer lassen Bäume vertrocknen und ein schneller Wechsel zwischen großer Kälte mit viel Schnee und wieder milderen Temperaturen mit Schneeschmelze im Winter sowie Früh- und Spätfroste führen zu Schneebruch und verfrorenen Knospen.
Als wären diese Probleme nicht bereits ausreichend, so begünstigen Schadereignisse wie Sturmwurf und Dürre noch zusätzlich die Ausbreitung von Borkenkäfern und anderen Schadinsekten. Der Baum ist mit Lebenserhaltung beschäftigt, weshalb ihm die Kraft für Abwehrmechanismen fehlt.
 

Frühzeitig erkennen - Frühzeitig handeln

Als Waldbesitzer sollten Sie regelmäßig Ihren Wald auf Borkenkäfer kontrollieren. Besonders Nadelbäume, wie die Fichte oder die Kiefer sind gerade in trockenen Jahren gefährdet. Da einige Borkenkäfer zur Massenvermehrung neigen, ist es wichtig bei Befall so schnell wie möglich zu handeln und die betroffenen Bäume aus dem Wald zu entfernen. Somit schützen Sie nicht nur Ihren Wald sondern auch den Ihrer Nachbarn. 

 

Gemeinsam stark

Großflächige Kalamitäten können oftmals dazu führen, dass sehr viel Holz auf den Markt kommt. Das wiederum führt dazu, dass die Preise stark sinken. In solchen Fällen ist es besonders wichtig, dass Sie sich mit Ihrem Nachbarn bzw. den anderen Mitgliedern Ihres Forstwirtschaftlichen Zusammenschlusses zusammenschließen. Nur so können Sie ihr Holz vernünftig absetzen.
Außerdem werden die Unternehmer in solchen Zeiten oft knapp - auch hier haben Sie bessere Chancen, wenn Sie geschlossen mit vielen Waldbesitzenden auftreten.

 

Lassen Sie sich beraten

Gerade in Zeiten von großen Kalamitäten werden oft Fördermitteltöpfe zur Bewältigung der Krise geöffnet. Ihr forstlicher Berater hilft Ihnen bei der Antragstellung und dabei keine Finanzierungshilfe zu übersehen.Oftmals kann auch ein gemeinsamer Antrag mehrerer Waldbesitzender oder sogar für den ganzen Zusammenschluss sinnvoll sein.

 

Und danach?

Das Bundeswaldgesetz will, dass Sie Ihren Wald in angemessener Zeit nach einer Kalamität wieder in Bestockung bringen. Das heißt:  wenn die Naturverjüngung auf Ihrer Fläche ausbleibt, müssen Sie pflanzen. Ihr Förster kann Ihnen helfen die richtige Baumart auszuwählen und sagen ob sich das Warten auf Naturverjüngung noch lohnt.